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Kunst und Befinden

Wir sind als Menschen in der Lage in Metaphern und Bildern zu denken. Nicht umsonst heißt es im Volksmund auch “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Die Kunst hat dies schon seit Jahrhunderten erkannt. Durch Symbole (z.B. Bilder) können wir einen besseren Zugang zu unseren inneren Erleben erhalten. Wir sind quasi “freier”. Während auf eine verkopfte Frage, wie z.B. “Wie geht es dir”, meist auch ein verkopftes “Gut, und dir?” kommt, können wir durch Symbole viel offener assoziieren. Nicht das Bild sagt uns wie es geht. Viel mehr ist es so, dass wir in dem Bild sehen wie es uns geht. Dies ist, meine Meinung auch die stärke dieses Kartensets. 

Eigenschaften der Karten

Die Illustratorin Mies Van Hout bietet mit ihrem Kartenset “Heute bin ich” eine Grundlage, um in verschiedenen Kontexten ins Gespräch zu kommen. Fische stellen das Grundmotiv des Kartensets dar. Auf den ersten Blick wirkt das Set mit seinem schwarzen Hintergrund sehr düster. Doch der schwarze Hintergrund dient dem Zweck den bunten Fischen den Vortritt zu gewähren. Jeder Fisch wirkt auf seine Art einzigartig. Betrachter:innen können anhand verschiedener Attribute die Bilder interpretieren. Dies reicht von Farbe, Form, Größe, bis hin zur “Mimik”  und Position der kleinen Fische. Auf der Rückseite der auffaltbaren Karten steht jeweils das passende Motiv (in Form eines Begriffs), z.B. gelangweilt, nervös oder auch zufrieden. Hier findet sich ein buntes Design wieder. Ich selber habe die Worte auf der Rückseite eher als ungefähre Orientierung verstanden. Jede:r Betrachter:in kann seine eigene Interpretation des eigenen Befindens in den Fischen abbilden. 

Für wen eignet sich das Set?

Wie weiter oben eingangs erwähnt, kann das Set in vielen Bereichen eingesetzt werden. Dies reicht von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, bis hin zur Arbeit mit Erwachsenen. Ich kann mir die Karten gut in der Psychotherapie, aber auch in der Beratung und in einem Coaching, vorstellen. Ich selber habe die Karten vor Jahren in meiner Gruppenselbsterfahrung kennenlernen dürfen. Gerade zu einem Warm-Up oder als Icebreaker sind die Karten ein wunderbares Tool in einer Gruppe. Die Karten sind ein Medium, welches dabei hilf in sich selber zu horchen. Andererseits sind sie auch eine Brücke, um mit anderen Menschen dann ins Gespräch zu kommen (z.B. “Warum habe ich heute diese Karte gewählt?”). Ich selber habe die Karten nun auch mit einigen Patient:innen in der Einzeltherapie ausprobiert. Weniger mit dem Appell “ziehen Sie eine Karte”, sondern eher natürlich und beiläufig. Wenn die Karten z.B. auf dem Tisch liegen und die Aufmerksamkeit von alleine auf sie fällt, kann man so mit Patient:innen ins Gespräch kommen. Die Karten sind gerade dann stark, wenn es Menschen schwer fällt direkt über sich zu sprechen. So kann erst die Karte beschrieben werden, bevor in einem zweiten Schritt dann persönlich über sich gesprochen wird.

Daten zum Karten-Set

  • Herausgeber: aracari Verlag; 2. Edition (24. Juli 2013)
  • Autorin: Mies Van Hout
  • Sprache: Deutsch
  • Karten: 20 Karten und 20 Umschläge in einer Box
  • ISBN-10: 3905945991
  • ISBN-13: 978-3905945997
  • Lesealter und Kundenempfehlung: ab 4 Jahr(en)
  • Originaltitel: Vrolijk
  • Abmessungen: 12.2 x 5.1 x 15.9 cm

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